Es gibt Menschen, denen scheint es nichts auszumachen, wenn es ein Hindernis, eine Niederlage, ein Problem oder eine unangenehme Änderung gibt. Und dann gibt es Menschen, die wegen jeder Kleinigkeit aus der Fassung geraten. Zählst vielleicht auch du zu denen, die durch solche Dinge aus der Bahn geworfen werden? Der Grund dafür kann sein, dass die Eigenschaft der Resilienz bei dir nicht gut ausgeprägt ist. Dieser Betrag informiert dich darüber, was das genau ist und wie du es lernen kannst. Der ResilienzbegriffDurch den Resilienzbegriff wird die Fähigkeit beschrieben, bei Problemen, Herausforderungen oder unangenehmen Änderungen robust und widerstandsfähig zu sein. Resiliente Menschen werfen nicht die Flinte ins Korn, sondern erkennen Handlungspotenzial und setzen dies konsequent um. Wenn etwas unlösbar ist, haken sie die Sache deutlich schneller ab als andere Menschen. Resiliente Menschen sind die berühmten Stehaufmännchen. Kennst du das Sprichwort “hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitermachen”? Das ist beispielsweise eine Strategie, die von guter Resilienz zeugt. Außerdem haben resiliente Menschen die wertvolle Eigenschaft, sich nicht mit problematischen Dingen zu beschäftigen, die sich nicht ändern lassen. Das spart Ressourcen – und meist auch eine Menge Nerven. Wer resilient ist, teilt seine Energien also klug ein. Bin ich resilient?Unsicher, ob du resilient bist oder nicht? Starten wir doch gleich mit einem Selbsttest. Sei ehrlich: Wie viele der folgenden Fragen würdest du mit “ja” beantworten? Je mehr es sind, umso besser wäre es, wenn du resilienter werden würdest!
All das kann darauf hindeuten, dass dir ein Resilienztraining gut tun würde. Denn – und das ist die frohe Botschaft: Resilienz ist kein ausschließlich angeborenes Talent, sondern eine Fähigkeit, die du lernen und ausbauen kannst. Individuelle Resilienz trainierenJeder Mensch ist anders. Das bedeutet, dass auch die resilienten Eigenschaften unterschiedlich vorhanden sind – oder eben nicht. Ein Beispiel: Es kann gut sein, dass du bei beruflichen Problemen relativ gelassen bist, während dich private Schwierigkeiten ungemein belasten. Oder natürlich umgekehrt. Deshalb ist es ein idealer Start, wenn du zunächst eine Woche Tagebuch führst – und dich selbst beobachtest, wann dir etwas mehr Resilienz nicht schaden könnte. Diese Liste ist dann die Grundlage für dein Projekt, resilienter zu werden. Sanft startenAls wenig resilienter Mensch hast du wahrscheinlich Probleme mit dem Scheitern. Deshalb solltest du die Ziele deines Trainings nicht zu hoch setzen und kleine Etappen verwirklichen. Checke die Liste aus deinem Tagebuch und ordne die Punkte danach, wann Resilienz besonders wichtig, wann eher verzichtbar wäre. Nun konzipierst du dir Aufgaben. Beginne mit Punkten, die leichter sind. Leicht heißt: Ein Scheitern wäre nicht so schlimm. Nun wird das Training konkret. Stelle dich den Situationen, in denen du wenig resilient bist. Vertrete beispielsweise deine Meinung gegenüber einen Freund – auch wenn das vielleicht zu einem Streit führt. Oder – ein Beispiel aus dem beruflichen Bereich: Bewirb dich um einen Job, den du aller Voraussicht nach nicht bekommst. Das Wichtigste an diesen Aufgaben: Nimm genau unter die Lupe, was der Streit oder die Absage mit dir machen. Nun gilt es, solche Probleme anders zu bearbeiten als früher. Nimm es nicht persönlich!“Betrachten Sie diese Absage nicht als Wertung Ihrer Persönlichkeit.” – Dieser Satz steht in vielen Bewerbungsabsagen. Er wird meist als Floskel empfunden und deswegen kaum gelesen. Leider. Denn darin steckt ein Körnchen Wahrheit. Wir verbinden unangenehme Ereignisse oft mit dem Gedanken, nicht gut genug zu sein. Für eine Beziehung. Einen Job. Oder andere Dinge. Und genau das ist es, was aus der beruflichen Absage ein Problem macht. Obwohl es logisch ist, dass von den 100 Bewerbern um einen Job, nicht 99 Versager sind, weil sie nicht den Zuschlag erhalten haben. Stärken erkennenJe mehr du dich schätzt, umso weniger machen dir Veränderungen und unangenehme Ereignisse aus. Denn durch dein Selbstvertrauen erhältst du ein wertvolles Werkzeug: die Resilienz.
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